Astrofotografie - das bedeutet doch Fotografie, die mit "Astro" zu tun hat? Richtig, es ist Fotografie, die irgendwie mit Sternen, mit dem Himmel, mit dem, was man "im Himmel" sehen kann, verbunden ist.
Also ist es Fotografie, die im Prinzip in der Nacht getan wird, denn unter Tags sieht man üblicherweise keine Sterne, keine Galaxien, keine planetarischen Nebel und was sonst noch alles von uns aus gesehen "im Himmel" existiert.
Astrofotografie ist ein eher weit gespannter Begriff und umfasst einige Teilgebiete, die unterschiedliche Anforderungen haben:
1. Die Fotografie vom Nachthimmel mit oder ohne Landschaft im Vordergrund
2. Die Fotografie der Planeten des Sonnensystems
3. Die eigentliche Astrofotografie von Sternen, Galaxien und Nebel
Viele zählen die Fotografie der Sonne auch zur Astrofotografie, ich bin aber der Meinung, dass dies eine ganz separate Kategorie ist, da sie nicht nur unter Tags, sondern auch mit komplett anders konfiguriertem Equipment geschieht - und auch eine ganz spezielle, andere Aufnahmetechnik braucht.
Richtigerweise muss man aber festhalten, dass alle Sterne, Galaxien, Nebel etc. auch unter Tags sichtbar wären - wenn es keine Atmosphäre gäbe. Die für uns lebenswichtige Lufthülle um die Erde herum verhindert es, dass wir auch tagsüber Sterne und Galaxien sehen können. Das hat sich ja am Mond gezeigt - dort gibt es keine Atmosphäre und so kann man dort immer alle Sterne, Galaxien und Nebel sehen. Der Mond wäre eigentlich in dieser Hinsicht ein Paradies für Astrofotografen - nur es gibt doch ein paar Nachteile - er ist schlecht erreichbar und hat keine nennenswerte Infrastruktur....
Die Lufthülle der Erde, die unser Leben ermöglicht, macht es den Astrofotografen schwer, gute Aufnahmen von den Objekten die wir von der Erde aus sehen können, zu machen. Eine ganze Reihe von Eigenschaften dieser Lufthülle, der Atmosphäre, sind dafür verantwortlich:
1. Die optisch wirksamen Eigenschaften der Luftschichten
2. Das Wetter
3. Die LIchtverschmutzung
1. Die optisch wirksamen Eigenschaften
Luft ist wie bekannt, ein Gemisch von Gasen - primär von Sauerstoff und Stickstoff. Sie hat daher nicht nur eine Masse, eine Dichte aber auch optisch wirksame Eigenschaften wie Absorption, Streuung, Dispersion, Brechungsindex etc. Alle diese Parameter wirken sich auf die Astrofotografie mehr oder weniger nachteilig aus, denn sie verringern die Qualität der Aufnahmen deutlich. Ich möchte hier nicht auf Details eingehen, es gibt hervorragende Literatur zu diesem Thema, die ich empfehle zu studieren, wenn die Details von Interesse sein sollten.
2. Das Wetter
Wir alle kennen es - einmal regnet es, einmal ist Nebel, dann wieder Wolken, dann Dunst, im Winter Schneefall, Frost und so hat jemand, der Astrofotografie betreibt, immer wieder Abende und Nächte voll Enttäuschung weil kein passender Nachthimmel zu sehen ist. In unseren Breitengraden in Mitteleuropa gibt es meiner Einschätzung nach kaum mehr als 3 oder 4 "gute" Nächte für Astrofotografie pro Monat, manchmal auch viele Wochen überhaupt keine. Das bedeutet, man muss einen langen Atem haben und das durchstehen können und wollen. Und wie es so kommt - dann gibt es auf einmal 3 oder 4 Nächte hintereinander und die müssen genützt werden, auch wenn man nach der zweiten Nacht eigentlich lieber schlafen gehen möchte. Da hilft dann im fortgeschrittenen Equipment die Aufnahmeautomatik einiger spezieller Programme.
3. Die Lichtverschmutzung
Ja es ist Licht-Verschmutzung, es ist richtig geschrieben! Was ist das? Jeder, der in einer Stadt wohnt, ist sich hoffentlich bewusst, dass man dort kaum Sterne am Nachthimmel sehen kann. Kaum fährt man aber aus der Stadt heraus, wird ein Nachthimmel mit mehr oder weniger Sternen sichtbar. Das Licht durch die vielen Häuser, Geschäfte, Straßenbeleuchtungen und vor allem Werbeanlagen stört enorm und ist meistens sinnlos und überflüssig. Ich denke, dass keiner von uns ein Produkt kauft, weil man um 23 Uhr auf eine riesige leuchtende Werbung aufmerksam geworden ist. Und die vielen Bürohäuser, die auch in der Nacht beleuchtet sind, so was von überflüssig und sinnlos. Glücklicherweise kommt dieser Beleuchtungswahn langsam aus der Mode.
Auch für alle Tiere ist die Lichtverschmutzung eine große Gefahr - sie kommen aus ihrem Tag/Nacht Rhythmus heraus und können nicht mehr schlafen. Gleiches gilt für die Pflanzen - alles Leben braucht einen Tag/Nacht Rhythmus und wenn eine intensive Beleuchtung rund um die Uhr vorhanden ist, gibt es diesen nach einiger Zeit nicht mehr - für alle Lebewesen schädlich.
Hier am Land, wo ich glücklicherweise seit einigen Jahren wohne, ist die Lichtmenge, die in der Nacht vorhanden ist, sehr gering. Im Dorf gibt es nur wenige Straßenlaternen und die Gärten werden nicht beleuchtet und nach etwa 23 Uhr sind fast alle Häuser dunkel.
Galaxien, Nebel und was es sonst noch gibt
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