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PixInsight  (PI) - Astropixelprocessor (APP) - Siril


Welches Programm ist das beste Programm, welches das schnellste, welches das einfachste...?

Eine  Fragestellung, die auch ich am Anfang stellte, bald aber bemerkt habe, dass sie weder sinnvoll noch zielführend ist. Es gibt kein "besseres"  Programm - jedes der drei hier erwähnten hat Vor- und Nachteile und eine Beurteilung kann nur komplett subjektiv erfolgen.

Was richtig ist, ist, daß es Programme gibt, die sehr komplex sind und eine wirklich lange Einarbeitszeit brauchen, um mit diesen halbwegs gut umgehen zu können - das Musterbeispiel ist PixInsight. Siril und APP wiederum sind deutlich einfacher zu bedienen und liefern schon nach sehr kurzer Einarbeitung gute und verwendbare Ergebnisse - sind aber nicht so machtvoll und umfangreich in ihren Funktionen wie PI. 

Ich beschränke mich auf diese drei Programme, denn sie sind unter den nicht-professionellen Astronomen die am häufigsten verwendeten. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Programme, die durch ihre Komplexität und auch ihren Preis vor allem von Sternwarten eingesetzt werden. 

PixInsight

Ich möchte mit PixInsight anfangen - es ist nicht gerade billig (300 Euro), aber einmal gekauft, ist es eine Dauerlizenz inklusive aller weiteren Updates und Upgrades. Das ist sehr wichtig, denn einige andere Programme erteilen nach dem Kauf zwar eine Dauerlizenz aber nach relativ kurzer Zeit muss man Update kaufen und der Support wird auch nur mehr gegen Bezahlung erteilt. 

PI gibt es für Windows, Apple und Linux - ich habe alle drei Systeme installiert und ja, alle drei funktionieren gleich gut. Ich habe sogar den Eindruck, dass in Linux (Ubuntu bei mir) manche Berechnungen schneller gehen als in anderen Betriebssystemen. Für PI  gibt es eine Unzahl von Tutorials, Manual und Hilfsanweisungen - die eigentlichen Manuals sind mehrere Hundert Seiten lang und sehr detailliert - sehr informativ aber auch sehr zeitaufwendig, sich da ordentlich einzulesen. 
Mit Experimentieren kommt man nicht sehr weit bei PI, man sollte schon zumindest die Grundfunktionen erlernen und verstehen - je mehr man erwartet, desto mehr muss man lernen und sich weiterbilden. Eine Herausforderung, ja, aber man kann unglaublich viel mit PI machen. 
Um PI  gut zum laufen zu bringen, braucht man einen schnellen Prozessor, relativ viel RAM und relativ viel Speicherplatz  (aber nicht schlimm wie bei Siril). Was etwas mühsam erscheint - zumindest mir, ist der Umstand, dass PI ein relativ propriätäres Fileformat als Standardformat für Berechnungen und Ausgaben hat - nicht FIT oder FITS, wie fast alle anderen Programme, sondern XISF, das zwar eine enorme Menge an Informationen in den EXIF Daten speichert, aber mit den anderen  Programmen nicht kompatibel ist - will man also nach einer Berechnung in PI etwas in APP weiterverarbeiten, so muss man die XISF Dateien erst in FIT oder FITS  konvertieren  ( das kann PI ). 
Kommt das vor - oh ja, ich lasse die aufgenommenen Subs in PI  im Subframe Selector durchmessen und suche dann nach bestimmten Kriterien die besten aus - dann konvertiere ich sie in FITS  und mache in APP die Integration, weil es schneller geht. 
Viel mehr möchte ich hier nicht schreiben, es soll ja eine Einführung in PI werden, sondern nur ein paar Gedanken zu diesem Programm. 

Astropixelprocessor

Das ist ein sehr einfach zu bedienendes  Programm, das man schnell erlernt und viel kann. Es ist auch nicht so teuer wie PI (170 Euro) und läuft auch auf den gängigen Betriebssystemen. 

Der APP entwickelt sowohl OSC als auch Mono Aufnahmen gleich gut und meistens deutlich schneller als PixInsight. Eine angenehme Eigenschaft ist auch ein Ton, der anzeigt, dass die Entwicklung fertig gestellt wurde - man kann sich daher gemütlich anderen Tätigkeiten widmen und braucht nicht immer wieder auf den Monitor zu sehen, ob das Programm noch läuft oder nicht. 
Nach der Fertigstellung des Stapelns kann man mit den verschiedenen Optionen des Werkzeugbereichs das Bild sowohl aus den einzelnen Kanälen auf verschiedene Arten zusammensetzen, die Sterne optimieren und noch viele andere weiterführende Aktionen machen.
Das Programm ist bei weitem nicht so vielfältig wie PixInsight, weder in Hinsicht auf die möglichen Verbesserungen noch in Hinsicht auf die Optionen - aber für viele Entwicklungen ist es komplett ausreichend.

Ich selbst verwende APP oft als primäre Entwicklung - weil deutlich schneller als PI - und bearbeite dann die gestapelten Aufnahmen in PI - weil viel flexibler und umfangreicher. 
Die Anforderungen an einen Computer sind von APP etwas geringer als von PI - aber man darf sich nicht täuschen, auch APP braucht mehrere parallele Prozessoren um innerhalb einer vernünftigen Zeit größere Datenmengen erfolgreich verarbeiten zu können. 

Die Dokumentation von APP ist nicht so umfangreich wie die von PI, auch gibt es nicht so viele Tutorials, jedoch ist auch das Programm deutlich einleuchtender strukturiert und so kann man es innerhalb von sehr kurzer Zeit erfolgreich einsetzen. 


Siril

Siril ist ein sehr interessantes Programm - vor allem für OSC Aufnahmen. Es gibt eine ganze Reihe von Makros, die in diesem Programm integriert werden können. Es arbeitet schnell und sauber und hat vor allem in der aktuell letzten Version eine große Zahl von guten Entwicklungsfunktionen. Man kann sehr einfach und gut reproduzierbar vom linearen Bild zu einem gut gestreckten und farblich korrigierten Bild gelangen. 
Für mich nachteilig ist die deutlich umständlichere Entwicklung und Verarbeitung von Monoaufnahmen - man muss jeden Kanal separat entwickeln und kann erst danach die einzelnen Kanäle zu einem finalen Farbbild zusammensetzen. Das kostet Zeit und ist ein nicht zu unterschätzender Mehraufwand.

Ich persönlich verwende Siril gerne für einfachere OSC Aufnahmen, vor allem, wenn es recht schnell gehen soll. Eine besondere Aufnahmeart verarbeite ich sehr gerne in Siril - Aufnahmen von Kometen. Es gibt dafür ein sehr gutes Tutorial, das bei genauer Verfolgung, sehr gute und schöne finale Aufnahmen liefert - sowohl von Kometen ohne Sterne als auch von Kometen mit scharfen, punktförmigen Sternen. 


Weiter möchte ich hier nicht auf diese drei Programme eingehen, die wahrscheinlich die bekanntesten für Astrofotografen sind. Erstens sind meine Ansichten logischerweise subjektiv aber primär gibt es für alle diese Programme sehr gute Informationen, Tutorials, Videos, Youtubes etc - es würde bedeuten, Eulen nach Athen zu bringen, wie man so sagt.




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OSC oder Mono?

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